Pressemitteilung von Andreas Jung, MdB
„Der Hegau ist als Endlager-Standort wegen der Geologie und der Erdbebengefahr ungeeignet", das unterstreicht der Bundestagsabgeordnete
Andreas Jung mit Blick auf die Berichte über ein neues Suchverfahren für einen Standort für atomare Abfälle. Der Konstanzer Abgeordnete, der dem Umweltausschuss des Bundestages angehört, beruft sich dabei auf eine Studie der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe. Unter Bezugnahme auf dieses Institut war der Hegau als möglicher Standort genannt worden. Das Kriterium bei einer bundesweiten Standortsuche müsse die „bestmögliche Sicherheit" sein. Aufgrund der wissenschaftlichen Erkenntnisse scheide der Hegau deshalb als möglicher Standort aus.
In der Studie aus dem Jahr 2007 wurden die Gegebenheiten in den Regionen untersucht, die theoretisch als Endlager-Standorte in Frage kommen. Der Hegau wurde dabei von den Wissenschaftlern wegen der Opalinuston-Schichten einbezogen. Diese Tonschichten sind ein mögliches Wirtsgestein für Endlager.
Der Hegau ist nach Auffassung der Experten aber ungeeignet. Er scheidet schon wegen des Vorkommens sogenannter „tertiärer Vulkangesteine" im Vulkangebiet Hegau aus. Diese Gesteine haben den Opalinuston mit zahlreichen Eruptionsröhren durchschlagen.
In der Studie wird dargelegt, dass deshalb zumindest in der Nähe der Aufstiegswege damit gerechnet werden müsse, dass die Exploration und räumliche Charakterisierung der Eigenschaften des Opalinustons hier einen unverhältnismäßig großen Aufwand erfordere. Dazu kämen weitere Ausschlusskriterien, die die Ungeeignetheit begründeten, berichtet Andreas Jung. So kämen Endlager nicht in Frage in Regionen, die als Erdbebenzone "größer eins" eingestuft seien. Der Hegau liegt aber in einer Erdbebenzone der Stufe "größer eins".
Einem Endlager im Hegau stehen zudem Einschränkungen aufgrund eines bedeutenden und genutzten Karstgrundwasserleiters im Deckgebirge sowie der Verlust guter Barrierewirkung des Tongesteins durch Mikrolüftung entgegen.
Die in der Studie vorgenommene Bewertung der Ungeeignetheit des Hegaus teilte bei einer CDU-Veranstaltung in Gottmadingen im vergangenen Jahr auch Dr. Markus Fritschi als Experte der in der Schweiz mit der Endlagersuche beauftragten NAGRA: „Läge der Hegau in der Schweiz, würde er auch bei uns als Endlager-Standort ausscheiden."